Ein Jahr nach dem Erdbeben in Chile. Acht Menschen starben in diesem Gebäude in Dichato – nun ist es zur Touristenattraktion geworden. Die Katastrophe löst bei den Besuchern eine makabre Faszination aus. Sie stellen sich den Moment des Bebens vor. Rosana Payeres ist Touristin und zeigt sich begeistert: „Ich habe das Erdbeben und die Zerstörung im Fernsehen gesehen. Jetzt bin ich hergekommen und finde es sehr beeindruckend. Man konnte sich nicht vorstellen, dass alles so kaputt ist.“
Früher war Dichato bekannt für ruhige Strände und Wassersport. Doch der durch das Beben ausgelöste Tsunami setzte dem ein jähes Ende. Der Tourismus brach um die Hälfte ein. Die Gäste trauen sich erst langsam wieder an den Strand. Sie befürchten, dass sich die Katastrophe wiederholt. Vox Pop Touristin: „Eigentlich wollten wir über Nacht bleiben, aber wir trauen uns nicht.“ Einen Mangel an Hotelbetten gibt es in der Stadt nicht. Doch derzeit kommen fast nur Tagestouristen. Antonio Alomar ist Restaurantbetreiber: „Die Menschen kommen aus einem Grund hierher: Sie wollen den Zustand der Stadt nach dem Tsunami sehen. Wir nennen das Katastrophentourismus, aber wir müssen das Beste daraus machen.“
Die Stadt lebt vom Tourismus und braucht jeden einzelnen Gast, aus welchem Grund er auch kommen mag. Den Einwohnern bleibt nur die Hoffnung, dass der Ort seinem Ruf als Strandoase eines Tages wieder gerecht wird.